Die Landtagsabgeordneten Stefan Meyer und Dr. Stephan Oetzinger besichtigten im Zuge ihres Engagements für das Themenfeld der Organspende das Veterinärwissenschaftliche Department der LMU in Oberschleißheim bei München.
Dort tauschten sie sich mit Experten im Bereich des immer weiter in den Fokus gerückten Forschungsfeld der sogenannten Xenotransplantation aus. „Transplantation tierischer Organe auf den Menschen und deren bestmögliche gentechnische Anpassung mit gezielter Züchtung könnte das Problem des Organmangels in Deutschland entschärfen. Derzeit werden hier bei uns in Bayern große wissenschaftliche Durchbrüche erreicht. Wir sind auf wissenschaftlicher Seite absolut konkurrenzfähig. Es ist uns daher wichtig, für dieses Thema zu sensibilisieren und dass wir als Land hier an der Spitze des Fortschritts stehen“, so MdL Stefan Meyer, der im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtages für das Thema Organspende zuständig ist. Er ergänzt: „Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass Genehmigungsprozesse etwa für Fördermittel schneller, konsequenter und mit Priorität angenommen werden. Gleichzeitig müssen Prozesse beschleunigt werden und die zweifelsfreie ethische Richtigkeit der Xenotransplantation vermittelt werden. Denn die Geschichte des medizinischen Fortschritts wurde von Menschen geschrieben, die anpacken – nicht durch Verschleppung und unnötige bürokratische Vorgaben.“Prof. Dr. Eckhard Wolf und Prof. Dr. Bruno Reichart gelten als ausgewiesene Pioniere und Experten im laufenden Forschungsprozess. Prof. Dr. Bruno Reichart gelang 1983 die erste Herz-Lungentransplantation in Deutschland. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Ehrenbürger der Landeshauptstadt München widmet sich primär der Verpflanzung von aus Schweinen gewonnenen Geweben und Organen, um dem gravierenden Mangel an Spenderorganen entgegenzuwirken. Bei der Transplantation von Schweineherzen haben beide Forscher große Erfolge vorzuweisen. Prof. Wolf erläuterte bei der Besichtigung der für die Xenotransplantation ausgerichteten „Auckland Island Schweine“ die Fortschritte und den Stand ihrer Forschung: „Diese Tiere haben besondere Eigenschaften, die sie als Organspender geeignet machen. Sie sind außerordentlich robust und genetisch einheitlich. Die Größe ihrer Organe passt für den Menschen, zudem sind sie frei von bestimmten endogenen Retroviren (PERV-C), die ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Inzwischen haben wir die Tiere genetisch verändert, so dass ihre Organe nach der Transplantation nicht abgestoßen werden und es auch nicht zu Blutgerinnseln kommt, wenn menschliches Blut durch die Gefäße im Schweineorgan fließt. Diese genetischen Veränderungen haben keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere.“
MdL Stephan Oetzinger führte zusammenfassend aus: „Die Forschung von Prof. Reichart und Prof. Wolf zeigt, dass wir hier in Bayern ein echtes Leuchtturmprojekt zu bieten haben. Wir sehen großes Potenzial mittels Xenotransplantation Menschenleben zu retten – allerdings ist das kein Persilschein für die Kritiker einer echten Wende in der Organspendepolitik, zumindest für die nächsten Jahrzehnte. Die Widerspruchslösung ist nach wie vor die einzige und ethisch richtige Möglichkeit, in Deutschland mittelfristig mehr Menschenleben zu retten. Bei allen Fortschritten in der Forschung müssen wir auch dieses Ziel gleichsam weiter konsequent verfolgen.“