„Gesundheitsreform bringt fatale Folgen für Geriatrie“

MdL Meyer im Austausch mit Sprecher der ARGE Heimleiter im Landkreis Passau zur Lage der Pflegeheime im Zuge der Gesundheitsreform, sowie der geriatrischen Rehabilitation

07.01.2025 | Stefanie Starke | Bad Griesbach/Landkreis Passau
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Stefan Meyer im Gespräch mit Michael Hisch, Sprecher der ARGE Heimleiter im Landkreis Passau zur Lage der Seniorenheime.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Stefan Meyer im Gespräch mit Michael Hisch, Sprecher der ARGE Heimleiter im Landkreis Passau zur Lage der Seniorenheime.

Die vom Bundesrat gebilligte Gesundheitsreform (KHVVG) birgt fatale Probleme für die Geriatrie. „Wo fängt man an, wo hören wir aus? Die Vorgaben sind schlicht nicht erfüllbar“, erklärt Michael Hisch, Einrichtungsleiter des KWA Klinik Stift Rottal in Bad Griesbach und Sprecher der ARGE Heimleiter im Landkreis Passau, im Gespräch mit MdL Stefan Meyer.

„In unserer immer älter werdenden Gesellschaft ist die Geriatrie absolut unentbehrlich, um Pflegebedürftigkeit zu verhindern oder zumindest zu vermindern. Die bereits jetzt enorm steigenden Pflegekosten im vollstationären Setting sind dauerhaft weder finanziell noch personell leistbar. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren maximal verstärken“, weiß MdL Meyer und kann die Bedenken des Einrichtungsleiters nur teilen. Hisch verweist auf das drastische Szenario: „Die Pflege wird unbezahlbar. Der Druck im System wird immer größer. Uns fehlt es in aller Regel an Personal und Plätzen, dabei steigen die formellen, bürokratischen Anforderungen“, so Hisch. Bürokratische Doppelstrukturen, wie beispielsweise Heimaufsicht und MDK würden eher weiter manifestiert, als spürbar vereinfacht. Die Herausforderungen wären auch in der Reha-Geriatrie enorm. „Allein die geforderten Fachärzte in den verschiedenen Indikationen und Fachbereichen der Rehabilitation gibt es auf dem Markt schlicht nicht. Wir haben auf dem gesamten Arbeitsmarkt schlicht nicht die Köpfe, die es für bereits vorhandenen und die weiteren anstehenden Herausforderungen. Vom Personal ganz zu schweigen“, gibt Michael Hisch weiter zu bedenken. Aus seiner Sicht sei es deutlich zu kurz gekommen, die jeweiligen Betrachtungsweisen und Erfahrungswerte aus den Einrichtungen direkt vor Ort zu hören. Auch deswegen schätzt er den Austausch mit dem zuständigen CSU-Landtagsabgeordneten, der zudem Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags ist. „Im Zuge des zweiten Reha-Gipfels haben wir bereits Initiativen erarbeitet und wir werden einige Punkte auf den Weg bringen“, berichtet MdL Meyer aus erster Hand. So erachtet die CSU-Landtagsfraktion gerade auch den Reha-Sektor als wichtigen Wirtschaftsfaktor in Bayern, der jedoch zunehmen belastet und in Anspruch genommen wird – „ohne, dass dafür entsprechende Strukturen und eine Finanzierung entwickelt wurden“, so MdL Meyer. Mit verschiedenen Initiativen will die CSU-Landtagsfraktion Rehabilitation langfristig stärken. „Weiter braucht der Reha-Bereich eine wirksame Fachkräfteoffensive sowie Gleichbehandlung bei Ausbildung und deren Finanzierung“, ist MdL Meyer überzeugt. Klar und unbestritten sei die Reha als bedeutende vierte Säule im Gesundheitswesen zu sehen. So müsse alles darangesetzt werden, die Zukunft der Reha in Bayern zu sichern.