Pflege als Mammutaufgabe

MdL Meyer im Austausch mit Spitze des AZURIT Seniorenzentrums Abundus in Fürstenzell

18.12.2024 | Stefanie Starke | Fürstenzell
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Bürgermeister Manfred Hammer, AZURIT-Bereichsleiter Peter Huber, MdL Stefan Meyer, Hausleiter Vincenz Hopper und Pflegedienstleiterin Kristin Achatz.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Bürgermeister Manfred Hammer, AZURIT-Bereichsleiter Peter Huber, MdL Stefan Meyer, Hausleiter Vincenz Hopper und Pflegedienstleiterin Kristin Achatz.

Die Versorgung mit Fachkräften, Personal aus dem Ausland, Bürokratie in der Pflege und die Auslastung von Seniorenheimen im ländlichen Raum insgesamt – all das waren Themen bei einem Austausch mit MdL Stefan Meyer im AZURIT Seniorenzentrum Abundus in Fürstenzell. 

Hausleiter Vincenz Hopper, Bereichsleiter Peter Huber, Pflegedienstleiterin Kristin Achatz und Bürgermeister Manfred Hammer haben sich mit dem CSU-Landtagsabgeordneten zu den unterschiedlichsten Anliegen aus dem Pflegesektor ausgetauscht. „Hier leben derzeit 145 Senioren und wir sind voll belegt und in der glücklichen Situation, dass auch die Personalschlüssel gewährleistet werden können und wir noch das Personal bekommen, das wir benötigen“, erklärt Vincenz Hopper. Dabei kümmern sich in Summe, mit den ausgelagerten Mitarbeitern der Küche und Reinigung, rund 170 Mitarbeitende um die Bewohner im AZURIT Seniorenzentrum Abundus. 
 
Die AZURIT-Gruppe betreibt allein in Stadt und Landkreis Passau insgesamt fünf Einrichtungen. „Alle Einrichtungen laufen gut. Sicherlich auch, weil wir die Gruppe mit deutschlandweit 80 Häusern im Rücken haben und daher mehr Spielraum haben“, so Bereichsleiter Peter Huber. Insgesamt stehe die gesamte Branche jedoch vor großen Herausforderungen. „Den Pflegestandard zu sichern, wird eine politische Mammutaufgabe“, dankt MdL Meyer für das offene Gespräch. Da das System aus Sicht von MdL Meyer langfristig nicht mehr finanzierbar sei, müsse man auch über das Thema einer Pflegevollversicherung diskutieren. 
Neben den massiven bürokratischen Anforderungen und Auflagen, sei vor allem die Fachkräftethematik eines der vorherrschenden Themen. „Noch kommen wir an unsere Leute – natürlich auch mit Rekrutierungsmaßnahmen im Ausland, vorrangig in Vietnam. Hier macht uns jedoch oft der Anerkennungsprozess große Schwierigkeiten – das zieht sich teils über Monate, wobei Kräfte aus anderen Ländern nicht unbedingt schlechter ausgebildet sind“, so Bereichsleiter Peter Huber. Er hat in diesem Zusammenhang weitere klare Wünsche an die Landespolitik. „Gerade im ländlichen Raum bedarf es einer besseren Infrastruktur, um die Auszubildenden in den Praxiseinsätzen von A nach B zu bringen.“ Auch Wohnraum für ausländliche Pflegekräfte sei Mangelware. Die Ausbildungsvergütung habe sich zuletzt positiv entwickelt, wobei wieder der Verwaltungs- und Haustechnikersektor auf der Strecke bleibe. „Insgesamt muss uns allerdings bewusst sein, dass mit den steigenden Gehältern auch die Kosten für die Bewohner weiter steigen – diese Aufwärtsspirale ist für immer mehr Senioren kaum noch zu schultern“, bemerkt Huber weiter. 
MdL Meyer, der unter anderem Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags ist, weiß um die Aufgaben: „Wir müssen Instrumente schaffen, um mehr Menschen in Vollzeit zu bringen und natürlich können wir auch auf Kräfte aus dem Ausland nicht verzichten.“